Gewerkschaftschronik
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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
01.09.1971 Rumänien
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Wirtschaft
Bruno Schläppi
Volltext
Wirtschaftskrise
Rumänien in Bedrängnis. Bukarest sieht sich nicht nur wachsendem Druck von seiten der Sowjetunion ausgesetzt, welcher in erster Linie die innenpolitische Entwicklung hemmt, sondern wird zurzeit auch mit einer unterschwelligen Wirtschaftskrise konfrontiert. Nur teilweise erfüllter Wirtschaftsplan. Wiewohl die witterungsbedingt schlechten Ernten von 1968 und 1969 sowie die Ueberschwemmungen von 1970 die Hauptursachen für das allgemeine Absinken der landwirtschaftlichen Produktion darstellen, ist die rumänische Führung mit den Leistungen des Agrarsektors trotzdem äusserst unzufrieden. Auf der jüngsten Sitzung des Zentralkomitees wurde festgestellt, dass die Produktivität auf den Kolchosen beängstigend ab gesunken, der Traktorenstand sogar rückläufig sei, die Mechanisierung keine Fortschritte mache, insbesondere die Bewässerung stark stagniere und die Erzeugung von Kunstdünger um nahezu 40 Prozent hinter dem Plansoll zurückgeblieben sei. Nicolae Ceausescu übte harte Kritik, dass es noch immer zu Engpässen in der Versorgung komme und der Wirtschaftsplan, so vor allem bei Konsumgütern und in der Nahrungsmittelindustrie, unerfüllt geblieben sei. Selbst in der vorrangigen Schwerindustrie wurden die Planziele nur teilweise erreicht, und auffallend ist, dass der devisenbringende Maschinenbau am stärksten hinter den Planforderungen nachhinkt. (…). Bruno Schläppi, Wien.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 9, September 1971.
Gewerkschaftliche Rundschau > Rumänien. Wirtschaftskrise. Rundschau, September 1971.
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01.06.1971 Tschechoslowakei
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Bruno Schläppi
Innenpolitik
Volltext
Die CSSR hat politische Sorgen. Der 14. Parteikongress hätte schon im September 1968 stattfinden sollen. Die Entwicklung in der CSSR ist unverkennbar restaurativ und zu einem hohen Grade konträr zu den - wenn auch bescheidenen, aber dennoch vorhandenen - reformerischen Versuchen in einigen anderen sozialistischen Staaten. Konsolidierung durch gewaltsame Befriedung. Die Behauptung des Ersten Parteisekretärs, die innenpolitische Lage habe konsolidiert und die Einheit des Parteiapparates wieder hergestellt werden können, lässt sich bei näherer Untersuchung nicht aufrechterhalten. Von Normalisierung kann keine Rede sein, die durch die Okkupation evozierten sozialen Probleme sind ungelöst, lediglich kann man feststellen, dass in der Tschechoslowakei eine gewaltsame Pazifierung stattgefunden hat, durch welche die Kluft zwischen dem herrschenden Parteiapparat und der in die Passivität gedrängten Bevölkerung nur tiefer geworden ist. Husaks Konsolidierungsprozess beruht nach wie vor auf der uneingeschränkten Säuberung des politischen und staatlichen Apparates. Die Folgen sind, dass vor allem die direkt davon betroffenen Parteimitglieder ihre Interessen auf den rein persönlichen Lebensbereich beschränken und sich vor der Gesellschaft zurückziehen. (…). Bruno Schläppi, Wien.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 6, Juni 1971.
Gewerkschaftliche Rundschau > Tschechoslowakei. Innenpolitik. Rundschau, Juni 1971.
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01.03.1971 Polen
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Textilindustrie
Bruno Schläppi
Mitbestimmung
Streik
Volltext
Polen: Es geht um mehr als nur um soziale Besserstellung. Der neue Erste Mann Polens, Edward Gierek, hat seine Position bislang nicht in dem Masse konsolidieren können, wie allgemein erwartet wurde. Die soziale und politische Situation ist äusserst kritisch geblieben, wie die jüngste Entwicklung im Textilindustriezentrum Lodz zeigte, wo 120‘000 Textilarbeiter wenige Tage nach dem 8. Plenum des Zentralkomitees der Vereinigten Polnischen Arbeitepartei (KP) die Arbeit niederlegten. Keine grundlegenden Reformen. Neben den Lohnerhöhungen bis zu 16 Prozent verlangten die Streikenden mit aller Deutlichkeit das Mitspracherecht im Betrieb, Mitbestimmung auf allen Ebenen des Partei- und Staatsapparates und Pressefreiheit. In den Verhandlungen mit Ministerpräsident Jaroszewicz betonten sie ihr Recht auf SeIbstbestimmung der Leistungsnormen und beanspruchten ein einheitliches Arbeits-, Lohn- und Prämiengesetz, welches von den Planbehörden nicht mehr willkürlich ausgelegt werden dürfe. Sie protestierten gegen die subjektive Festlegung und Veränderung von Normen, welche für sie regelmässig Lohnkürzungen und Plansollerhöhungen bedeuteten. (…). Bruno Schläppi, Wien.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 3, März 1971.
Gewerkschaftliche Rundschau > Polen. Textilindustrie. Rundschau, März 1971.
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01.12.1970 Jugoslawien
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Wirtschaft
Bruno Schläppi
Selbstverwaltung
Volltext
Wirtschaftskrise
Jugoslawien: Wirtschaftskrise gefährdet politische Einheit. Das Ende Oktober abgehaltene erweiterte Zentralkomitee-Plenum des Bundes Jugoslawischer Kommunisten sowie die von der Regierung Ribicic ausgearbeiteten Massnahmen zur Konjunkturdämpfung haben zur Genüge gezeigt, dass eine kritische Phase in der ökonomischen Entwicklung die jugoslawische KP vor eine gewaltige Zerreissprobe stellt und die Einheit der Föderation bedroht. Wie der Tagungsverlauf weiter offenbart, sind sich die leitenden Funktionäre, vom hohen Nordwesten bis tief hinunter in den Südosten, einig, dass es vordringlich eine Unzahl ökonomischer Engpässe zu überwinden gilt, dass sie sich aber bis zur Stunde nicht auf eine gesamtstaatliche Lösungsformel verständigen konnten und in erster Linie der Vorschlag staatlicher Eingriffe auf den Widerstand derjenigen Kommunistenführer stiessen, welche das Selbstverwaltungsprinzip unter keinen Umständen antasten wollen. Aus diesem Grunde konnte sich der Parteikongress auf kein supranationales Stabilisierungsprojekt festlegen. Die jüngsten politischen Auseinandersetzungen, sowie die Entwicklung gerade der letzten Monate haben denn auch die fundamentale wirtschaftspolitische Struktur des jugoslawischen Staates erschüttert: das Prinzip der Selbstverwaltung in den Betrieben. Ursachen und Wirkungen. (…). Bruno Schläppi, Wien.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 12, Dezember 1970.
Gewerkschaftliche Rundschau > Jugoslawien. Wirtschaftskrise. Rundschau, Dez. 1970.
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01.06.1970 Bulgarien
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Wirtschaft
Bruno Schläppi
Volltext
Wirtschaftsreform
Bulgarien im Engpass. Offenbar macht Bulgarien diese erste Jahreshälfte eine kritische Entwicklungsphase durch. Die auf dem ausserordentlichen ZK-Plenum Ende April gefällten Entscheidungen lassen den Schluss zu, dass es in den letzten Monaten zu verschiedenen Spannungen und Machtkämpfen innerhalb des Parteiapparates gekommen sein muss. Im Frühherbst 1969 begann sich langsam eine innenpolitische Krise abzuzeichnen, als innerhalb des Zentralkomitees ein Antrag des Politbüros nicht die erforderliche Stimmenmehrheit hinter sich brachte. Ueber die offizielle Politik den Jugendorganisationen gegenüber kam es in der Folge zu scharfen Auseinandersetzungen. Erst auf dem September-Plenum konnte Todor Schivkoff die Wogen glätten und sein Postulat auf verstärkte Kontrolle des Komsomols durchsetzen. Am 25. September gab Radio Sofia bekannt, über die politische Arbeit des Jugendverbandes seien neue Richtlinien ausgearheitet worden, die Führungsrolle der Partei müsse in jeder Beziehung aktiviert werden. Wenige Wochen später wurde die Säuberungskampagne gegen die Schriftsteller begonnen. (…). Bruno Schläppi, Wien.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 6, Juni 1970.
Gewerkschaftliche Rundschau > Bulgarien. Wirtschaftsreform. Rundschau, Juni 1970.
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01.07.1968 Rumänien
Gewerkschaftliche Rundschau
Personen
Wirtschaft
Bruno Schläppi
Volltext
Wirtschaftskrise
Wirtschaftsreform
Rumänien im Wandel. Ceausescu beginnt zu reformieren. Nocolae Ceausescu, das „Enfant terrible“ unter den Kommunistenführern, seit Jahren auf die aussenpolitische Unabhängigkeit Rumäniens bedacht, will nun auch im Innern den Weg der Reformen gehen. Der jüngste unter den osteuropäischen Spitzenfunktionären hat die Zeichen der Zeit erkannt: Die ökonomische Entwicklung läuft den dogmatischen Normen davon. Ähnlich wie in der Tschechoslowakei und Ungarn drängt sich auch im Lande der Karpathen die Demokratisierung auf. Ceausescu ist Pragmatiker genug, es nicht zu einer Wirtschaftskrise kommen zu lassen, wie sie zurzeit in den meisten sozialistischen Bruderstaaten durchgemacht wird. Die Gegensätze zwischen Rumäniens Innen- und Aussenpolitik wurden dazu immer schreiender. Was tröstete es den rumänischen Bürger, wiederholt hören zu können, sein Land verfolge die liberalste Aussenpolitik innerhalb des Ostblocks, wenn er im Innern unterdrückt war und kaum seine eigene Meinung äussern konnte. Dem politischen Beobachter musste es mit der Zeit auffallen, wenn seine Gesprächspartner jede Diskussion mit dem stereotypen Satz begannen: „Nicolae Ceausescu hat gesagt ...“. Die vor kurzem vom rumänischen Zentralkomitee gefassten Beschlüsse sollen nun den bislang autoritären innenpolitischen Kurs auflockern: (…). Bruno Schläppi, Zürich.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 7-8. Juli-August 1968.
Gewerkschaftliche Rundschau > Rumänien. Wirtschaftsreform. Rundschau, Juli-August 1968.
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01.02.1966 Jugoslawien
Personen
Wirtschaftspolitik
Bruno Schläppi
Volltext
Wirtschaftskrise
Die jugoslawische Wirtschaftsreform: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht mehr essen! Wer zurzeit durch Jugoslawien reist, den wirtschaftlichen Alltag unter die Lupe nimmt und mit den Serben und Kroaten ins Gespräch kommt, kann sich anfänglich des Eindrucks nicht erwehren: Diese Wirtschaftsreform ist letzten Endes viel zu hart! Und man wundert sich, dass die jugoslawischen Oekonomen den Mut aufbrachten, eine derartige Reform - gespickt mit sozialen Härten - zum Kriterium der zukünftigen Wirtschaftspolitik des Landes zu machen. Die sozialen Nachteile für die werktätige Bevölkerung springen einem sofort ins Auge: Seit der Abwertung des Dinars ist das Preisniveau für jugoslawische Begriffe auf astronomische Höhen hinaufgeklettert! Die Löhne hingegen sind bis auf wenige Ausnahmen auf dem Stand zur Zeit der Abwertung stehen geblieben. Das jugoslawische Volk hat bis zur Stunde einen Kaufkraftverlust von rund 50 Prozent erlitten! Die Folgen sind denn auch nicht ausgeblieben, und sie haben die Wirtschaftskrise eher noch verschlimmert: Am 21. Oktober stellt die in Zagreb erscheinende grösste Tageszeitung „Vjesnik“ mit Erschrecken fest, dass die Geschäftsumsätze in ganz Jugoslawien um über 30 Prozent zurückgegangen sind: dass ein Grossteil der Betriebe in der Konsumgüterindustrie mit bloss halber Kapazität arbeitet, dass die Schaufenster der Magazine und Warenhäuser wohl mit Waren angefüllt seien, aber niemand kaufe! (…). Bruno Schläppi.
Gewerkschaftliche Rundschau, Heft 2, Februar 1966.
Gewerkschaftliche Rundschau > Jugoslawien. Wirtschaft. Rundschau, Februar 1966.
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